Rissbach – wilder Fluß im Karwendel

Der Rißbach ist ein ungezähmter Wildfluss im Karwendel, der im Enger Grund entspringt und über den Großen Ahornboden fließt. Er wird von Schmelzwasser und Quellbächen gespeist und verläuft auf fast 30 Kilometern unberührt durch das Gebirge. Der Fluss ist bekannt für seine beeindruckende Klarheit und das türkisblaue Wasser, besonders im Frühling. In der Nähe gibt es die geheimnisvolle Rißbachklamm sowie Möglichkeiten zum Wandern, Angeln und Kajakfahren. Der Rißbach ist ein Naturparadies für alle, die Ruhe und ursprüngliche Wildnis suchen.
Rissbach – Wilder Fluß zwischen Eng und Vorderriss
Der Rißbach ist einer der letzten wilden Flüsse im Karwendel. Fast 30 Kilometer darf er wild und ungebändigt fließen. Kurz vor Vorderriss bei der Mündung in die Isar wird er von Menschenhand gelenkt: Dort wird das Wasser des Rißbach in Richtung Walchensee abgeleitet. Das ist notwendig, damit das Walchenseekraftwerk genuß Wasser hat. Das Wasser aus dem Karwendel dient dort der Stromerzeugung. Davor ist der Rißbach aber noch ein sehr ursprünglicher Wildbach: Er entspringt in der Eng. Türkisgrün plätschert er von da über die Kieselsteine aus dem Karwendel heraus. Und da kannst du den wilden Bach in voller Schönheit erleben. Schau dir mal diese schönen Flecken an – es gibt sogar eine kleine Klamm!
Ich freue mich immer wieder, wenn ich auf meiner Fahrt in Richtung Hinterriß an der einen Straßenkurve richtig nahe ans Wasser komme. Türkisgrün schimmert das Wasser besonders im Frühling herauf. Oft bleibe ich dann stehen und schau dem Wasser ein bisschen zu. Ein toller Platz im Karwendel! Hier im Beitrag zeige ich dir meine schönsten Stellen am Rißbach.
Rißbach – Ursprung

Wo entspringt der Rißbach?
Wie die bekannte Isar, hat auch der Rißbach seinen Ursprung im Karwendel. Der Isarursprung ist jedoch bekannter. Schön ist es am Rißbach aber auch, vor allem ist es ein ruhigerer Platz als am Isarursprung! Die Rißbachquelle bildet die kleinen Bäche im Enger Grund. Das Wasser kommt auf allen Seiten von den Felsen der Spritzkarspitze herunter und aus dem Bereich vom schönen Hohljoch. Teilweise ist es frisches Schmelzwasser – unterhalb der schroffen Spritzkarspitze bleibt selbst im Hochsommer ein Fleck Schnee erhalten. Das restliche Wasser ist Quellwasser. Am besten kannst du das alles bei einer kleinen Wanderung beobachten. Starte dazu am letzten Parkplatz in der Eng. Zuerst geht es auf dem befestigten Weg zu den Hütten der Eng Alm, dahinter folgst du dem Wasser und kommst auf einem Wandersteig in den Enger Grund. Besonders schöne finde ich dort den Wasserfall.
ZUR RISSBACHQUELLE IM ENGER GRUND
Die Rißbachquelle liegt im Enger Grund. Das Wasser stammt aus Schmelzwasser und Quellbächen. Besonders malerisch ist der Ursprung des Bachs, der sich zwischen den imposanten Felsen der Spritzkarspitze und dem Hohljoch seinen Weg bahnt. Der Bereich rund um die Quelle bietet dir wirklich unberührte Natur. Hier kann man die Ursprünglichkeit des Karwendels in seiner reinsten Form genießen.
–> Enger Grund
Der Rißbach bei der Engalm und dem Ahornboden
Der Rißbach ist sehr kalt. Bereits nach wenigen hundert Metern ist der ursprünglich kleine Bach breiter, fast schon ein Fluß. Das gesamte Wasser aus dem Bereich der Eng fließt in den Rißbach. Zuerst rauscht der Bach vorbei an der Engalm und dann über den Großen Ahornboden. Hier fällt er gar nicht so auf, da er im westlichen Bereich des Ahornboden fließt. Die riesigen Ahornbäume stehlen dem Bergbach die Schau. Landschaftsprägend ist der Rißbach im späteren Verlauf des Risstal ab Hagelhütten. Das Flußbett vergrößert sich, hier zeigt sich seine Kraft: Bei der Schneeschmelze und bei einem Unwetter schwillt der Rißbach stark an und führt so manchen Baum und Gestein mit sich. Gleichzeitig sind das besonders schöne Ecken, zwischen Hagelhütten und Hinterriss. Achte einmal darauf und steig aus dem Auto aus, um das Naturwunder zu beobachten.
Rißbachklamm

Zwischen Hinterriß und Vorderiß gibt es sogar eine kleine Klamm, die sich der Rißbach im Laufe der Zeit gegraben hat. Die Rißbach Klamm ist keine Besucherattraktion wie z.B. die Wolfsklamm auf der anderen Seite des Karwendel. Schön ist sie aber doch. An den Straßenbrücken kannst du von oben hineinschauen. Im Winter hat das Wasser nochmal eine ganz besondere Stimmung. Im Winter, wenn der Fluss von Eisschichten und frostigen Bäumen umgeben ist, hat die Rißbachklamm eine ganz besondere Atmosphäre. Die kalte Winterluft, die klare Berglandschaft und das sanfte Plätschern des Wassers bieten einen einzigartigen Anblick. Es gibt keinen Wanderweg durch die Rißbachklamm.
Rissbach Kajak: Kajakfahren im Rißbach?
Ein Abenteuer der besonderen Art bietet der Rißbach für passionierte Kajakfahrer. In Hinterriss gibt es immer wieder mutige Kajakfahrer, die den wilden Fluss in Angriff nehmen und die Stromschnellen meistern. Dabei sollten die Fahrer jedoch ein gutes Maß an Erfahrung und vor allem den richtigen Wasserstand haben, um sicher durch den wilden Fluss zu navigieren. Wer das Erlebnis der Kajakfahrt hautnah erleben möchte, sollte sich mit den örtlichen Veranstaltern absprechen, da die Bedingungen für eine sichere Fahrt sehr stark vom Wasserstand abhängen. Der Rißbach ist ein ideales Ziel für abenteuerlustige Wassersportler, die ein besonderes Naturerlebnis suchen.
Im Rißbach Fischen?
Seit gar nicht langer Zeit ist auch das Fischen im Rißbach möglich. Ein Pächter hat den Fischbesatz im wilden Bergbach übernommen. Fischerkarten kannst du vor Ort im Gasthof zur Post kaufen. Bachforellen und Saiblinge kannst du im wilden Bach fischen – und nebenbei eine der schönen Landschaften der Alpen beobachten. Wenn du einen frischen geräucherten Fisch mit nach Hause nehmen willst: Der Gasthof zur Post verkauft ihn. Du kannst hier aber auch frische Fischgerichte bestellen. Hinter dem Gasthof werden die Fische im frischen Wasser des Bergbachs gehalten.
Der Rißbach fließt durch Hinterriß
Der Rißbach fließt durch den Ort Hinterriß. Allerdings siehst du davon im kleinen Ortskern nichts. Der Flußlauf ist eher unterhalb der Siedlung. Im Ort selbst findet man neben dem Gasthof das Naturparkhaus Karwendel, das Besuchern mehr über die Umgebung und den Naturpark vermittelt. Die landschaftliche Schönheit und die Ruhe des Ortes ziehen Naturfreunde und Wanderer an, die sich von der Abgeschiedenheit des Ortes und der unberührten Natur begeistern lassen.
–> mehr über Hinterriß
Radtour entlang des Rißbachs – Der perfekte Ausflug

Eine der besten Möglichkeiten, den Rißbach zu erleben, ist mit dem Fahrrad. Die Straße von Hinterriss zum Großen Ahornboden verläuft direkt entlang des Flusses, und auf einer Radtour kannst du das bezaubernde Landschaftsbild in deinem eigenen Tempo genießen. Der Vorteil einer Radtour: Du kannst immer wieder anhalten, um die tollen Ecken des Flusses zu bewundern, und dabei jede kleine Kurve und jedes plätschernde Bächlein auf dich wirken lassen. Während du mit dem Auto oft zu schnell unterwegs bist, bietet das Fahrrad die ideale Geschwindigkeit, um die landschaftlichen Highlights des Rißbachs zu entdecken. Außerdem gibt es entlang der Strecke zahlreiche Haltepunkte, an denen du die Aussicht genießen und die Stille der Natur in vollen Zügen auskosten kannst.
Tipp des Autors:
Am besten kannst du den Rissbach bei einer Radtour entdecken! Die Straße von Hinterriss zum Großen Ahornboden verläuft meist direkt am schönen Bergbach. Mit dem Rad hast du die richtige Geschwindigkeit, um die tollen Ecken zu bewundern. Bei der Fahrt mit dem Auto bist du zu schnell und du kannst auch nicht überall stehenbleiben bzw. parken. So empfehle ich die Rissbach Radtour.
Die schönsten Stellen am Rißbach

Die schönsten Stellen am Rißbach sind ideale Punkte für ein Foto oder eine kurze Paus in der Natur. Hier meine 4 besten Plätze, die mir persönlich am besten gefallen und zugleich leicht erreichbar sind:
- Vor der Mautstelle der Mautstraße Hinterriß-Eng an der Brücke: Hier bietet sich eine fantastische Perspektive über das klare Wasser des Rißbachs, mit den Bergen des Karwendel im Hintergrund
- Abzweigung ins Johannistal, mit der Falkengruppe am Horizont: An dieser Stelle fließt der Rißbach ruhig dahin, und der Blick auf die Falkengruppe der Berge bietet eine wunderbare Kulisse
- Entlang der Mautstraße im Bereich von Hagelhütten: Hier wird der Rißbach besonders lebendig, mit seinem rauen, wilden Charakter. Die Natur wird intensiver spürbar und die wild wachsenden Bäume und Felsen machen diese Stelle zu einem unvergesslichen Erlebnis.
- Im Enger Grund: Diese Stelle besticht durch ihre unberührte, naturnahe Atmosphäre. Der Rißbach fließt hier idyllisch zwischen der Almlandschaft und den Bergen. Er bildet ein wild-romantisches Bild, das zum Verweilen einlädt.
Der Rißbach und die Stromerzeugung
Die Nutzung des Rißbachs für die Stromerzeugung ist ein zweischneidiges Schwert, das sowohl Vorteile als auch ernsthafte ökologische Herausforderungen mit sich bringt. Der Rißbach spielt eine wichtige Rolle in der Wasserkraftnutzung in der Region. Seit 1951 wird das Wasser des Rißbachs für die Stromerzeugung genutzt. Kurz vor der Mündung des Rißbachs in die Isar wird das Wasser abgeleitet und über ein Rohrleitungssystem zum Walchenseekraftwerk geführt. Das Walchenseekraftwerk, das sich am Walchensee befindet, nutzt das Wasser des Rißbachs, um Strom zu erzeugen.
Andererseits hat die Ableitung des Wassers aus dem Rißbach kurz vor seiner Mündung in die Isar gravierende Folgen für das Flusssystem und die umliegende Natur. Der Rißbach wird an dieser Stelle in ein künstliches Rohrleitungssystem umgeleitet, was dazu führt, dass das natürliche Flussbett weitgehend trocken fällt. Zurück bleibt eine steinerne Wüste, die von der einst lebendigen Flusslandschaft nichts mehr erkennen lässt. Diese drastische Veränderung hat negative Auswirkungen auf die lokale Fauna und Flora: Zahlreiche Tiere, wie etwa Fische und andere Wasserbewohner, verlieren ihren Lebensraum, und die Vegetation rund um das Flussbett wird stark beeinträchtigt.
Dieses Szenario wirft Fragen über das Gleichgewicht zwischen der Nutzung erneuerbarer Energiequellen und dem Schutz natürlicher Lebensräume auf. Es verdeutlicht die Schwierigkeit, nachhaltige Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Energieproduktion als auch den Anforderungen der ökologischen Vielfalt gerecht werden. Der Rißbach, der einst in seiner natürlichen Form eine wichtige Rolle im Karwendel spielte, muss sich der Herausforderung stellen, in einer von Menschen geprägten Landschaft sowohl für die Energiegewinnung als auch für die Natur zu bestehen.
Weiterführende Links und Tipps
- hier im eigenen Artikel über die Rissbachklamm erfährst du mehr von der geheimen Klamm in Hinterriss
- kennst du auch den Jungfernsprung in Hinterriß?
- das solltest über den kleinen Ort Hinterriß wissen
- mehr Wasser? Dann besuch den nahen Sylvensteinsee
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